Warum?

Da war ein Herzensmensch, der viel zu früh gehen musste. Zu Lebzeiten schrieb ich ihm einen Brief. Er bedankte sich und äußerte den Wunsch- irgendwann sollen diese Worte an seinem Abschied vorgelesen werden.


Soviel hätte es zu erzählen geben, nicht nur diesen Brief.

Die Umstände damals, der vorgegeben Rahmen und die dazugehörigen Regeln, vielleicht auch die Unwissenheit- erlaubten in diesem Fall keine Individualität und auch keine Lebensrede.


Das ist jetzt schon viele Jahre her. Und ich war immer traurig über diesen in meinen Augen „unvollständigen“ Abschied und über meine Ohnmacht in diesem Moment.


Und heute ist das mein: Warum.

  • Weil Trauer für jeden anders ist. Für manche laut, für manche leise.
  • Weil es kein richtig und kein falsch gibt- emphatisch und mit Gefühl möchte ich mit den Lebensreden, Respekt und Wertschätzung zum Ausdruck bringen.
  • Weil der Abschied für jeden ganz persönlich und unverwechselbar sein soll. Weil es keine Regeln und Vorgaben geben darf.
  • Weil ich meine Hand reichen möchte in dieser schmerzerfüllten Zeit. Bilder und Gefühle in meinem Kopf in Worten verwandeln und Erinnerungen schaffen die lebendig und tröstend sind.


Das ist mein Warum.